matrixmann: (Thinking)
matrixmann ([personal profile] matrixmann) wrote2021-12-25 02:17 am

Die neue Beliebigkeit von Vergleichen (Missbrauch von Geschichte)

“Düstere Zeiten” sind mittlerweile irgendwie auch so ein Totschlagargument der Neuzeit geworden, wenn jemandem irgendetwas unbequem ist... Ausdruck eines Zeitgeistes, der darin bestärkt, das eigene Ego überzubewerten.
Bedenke man es einmal für einen Augenblick - welche Bewertung stellt sich denn über diese “düsteren Zeiten” ein, wenn sie dauernd für jedes kleine Argument bemüht werden, wenn es darum geht, irgendetwas abzuwehren, was einem nicht gefällt zu hören? Sie verkommen. Verkommen zu etwas, was scheinbar weniger schlimm war - weil, wenn öfter jedes noch so schäbige oder verstimmte Individuum diesen Vergleich anführt, was für einen Beigeschmack bekommen sie dadurch?
Den selben schäbigen Beigeschmack wie die Individuen, denen nichts anderes einfällt. Die Übertreibung ihres Selbst, welches sie dadurch demonstrieren, sich den Vergleich mit diesen Zeiten anmaßen zu wollen.
Zudem, die Vergleichsobjekte lutschen aus. So wie irgendwann auch Hitler seinen Schrecken verliert, wenn beinahe jeder mit ihm verglichen wird.

[identity profile] onb2017.livejournal.com 2021-12-25 06:29 pm (UTC)(link)
Probably lots of people overestimate their own significance. Maybe it is a defense mechanism?